Die 3 größten Stolpersteine beim Umzug Deiner Website

11. Februar 2017 | WordPress Tutorial

Wieso eigentlich Umzug Deiner Website?

Ich habe inzwischen schon so einige Websites umgezogen. Das hat sehr unterschiedliche Ausprägungen und Gründe:

  1. Wechsel des Webspace-Providers
  2. Wechsel der Domain
  3. Wechsel auf verschlüsselte Übertragung (https)
  4. Wechsel des Themes
  5. Wechsel der Plattform (von wordpress.com, Blogger, WiX, Weebly oder einer statischen Website zu WordPress auf einem angemieteten Webspace)

Die Reihenfolge entspricht in etwa der wachsenden Komplexität der Aufgabe.

Gründe dafür sind vielfältig, aber die wichtigsten sind bessere Leistung und mehr Flexibilität. Ich muss gestehen, manchmal läuft es wie das berühmte Messer durch die Butter, manchmal hat das aber eher was mit Stolpersteinen zu tun.

Das Wichtigste am Anfang – Sicherung

Geht niemals ohne eine zuverlässige Sicherung aller – und ich meine wirklich aller Daten – ins Rennen. Bei Umzügen von anderen Systemen oder zwischen Providern kann man schnell mal etwas übersehen. Hier besonders zu beachten ist beim Providerwechsel das E-Mail-Konto und beim Systemwechsel das Thema Permalinks oder eingebundene externe Dienste wie Gästebücher oder Foren.

Niemals ohne Sicherung ALLER Daten in einen Umzug!

Wenn nach dem Umzug etwas nicht läuft, Du insbesondere den gefürchteten weißen Bildschirm hast, musst Du schnell wieder zurückkönnen.

Und nun die Stolpersteine beim Umzug

DNS beim Provider- oder Domainwechsel

Vielleicht wisst ihr jetzt nicht, was das ist und wieso das ein Schlagloch sein könnte. Besonders beim Providerwechsel kann das hinderlich sein und am schlimmsten kannst Du da echt nichts machen. Der DNS (Domain Name Server) ist sozusagen das Telefonbuch des Internets. Hier holen sich alle Systeme die Information, welche Telefonnummer (hier IP-Adresse) der Server hat, den ich anrufen will. Beim Telefonbuch ist es der Name, also unter anderem eben „Wolfram Lührig“ und im Falle des Internets die Domain „wolfspress.de“.

Nun übertragt ihr das System auf den Server eines anderen Providers, ändert also die Telefonnummer. Bis jetzt weltweit alle Telefonbücher (DNS) aktualisiert werden, kann eine Zeit vergehen. Inzwischen ist das eher nicht viel Zeit, kann aber bis zu 24 Stunden dauern. Wenn jetzt gerade das Telefonbuch Deines Zugangs nicht gleich aktualisiert wird, siehst Du immer noch die alte Seite und kannst an der neuen nichts machen oder siehst vielleicht nicht, wenn sie nicht läuft. Meiner Erfahrung nach sind besonders die DNS der Telekom die letzten, die die Aktualisierung mitbekommen.

Meine Tipps

  • Du könntest Deine Domain unabhängig von Deinem Webspace verwalten, das spart den Umzug der Domain und eine Menge Zeit und Aufwand.
  • Bei beiden Providern sollte die Website erreichbar sein, damit alle sie sehen können, egal ob das Telefonbuch schon aktualisiert ist oder nicht.
  • Du testest die neue Seite mit Deinem Smartphone über mobilen Zugang, oft sind die Telefonbücher schneller mit der Umstellung.
  • Du kennst jemanden, der einen ganz anderen Zugang hat und für Dich mal nachsehen kann, ob alles läuft.

Es gibt leider sehr viele Möglichkeiten, wie Domains auf einen Webspace umgeleitet werden. Beim Wechsel der Domain kann es daher zu Problemen kommen. Hier kann es nach dem Umzug zu einer endlosen Schleife kommen. Auch ist es bei einem Systemwechsel oft der Fall, dass die Permalinks, also die URL der unterschiedlichen Seiten und Beiträge, anders sind.

Mein Tipp

hier ist die Dokumentation das Wichtigste, damit man alles korrigieren kann:

  • wie waren die Permalinks (auch des Feeds)
  • wie sind die Domains beim Provider eingestellt (zum Beispiel, ob die Version mit oder ohne www genommen wird, ob das https erzwungen wird)

ich lasse immer alle Domains und Varianten auf den Webspace zeigen und verwende möglichst keine Umleitungen. Danach installiere ich bei größeren Umzügen noch ein Plugin, das die nicht gefundenen Seiten protokolliert (404 Fehler).

Alte Einträge in der Datenbank

Bei WordPress werden alle Einstellungen in der Datenbank abgelegt. Bedauerlicherweise wird auch immer der vollständige Permalink / Pfad abgelegt. Also es steht die Domain und das Protokoll (http, https) mit in jedem Eintrag, der sich auf Inhalte bezieht. Ob nun zu Beiträgen, Seiten oder Bildern. Das führt im einfachsten Fall bei der Umstellung auf sichere Übertragung (also bei dem Wechsel von http zu https) dazu, das der Browser die Seite als Unsicher einstuft. Meist wurde vergessen, wirklich alle Einträge in der Datenbank umzustellen. Somit ist ein Bild über http eingebunden und damit Unsicher.

Optimierung der Datenbank Bei allem, was mit Datenbankänderungen zu tun hat, empfehle ich zuerst, die Datenbank zu sichern, zu bereinigen und zu optimieren. Leider sammelt sich da im Laufe der Zeit einiges an unnötigen Einträgen und macht damit den Zugriff zusätzlich langsamer. Welche Plugins und Tools gut funktionieren kommt in einem der nächsten Artikel.

Meine Tipps

  • lass es jemanden machen, der sich damit auskennt
  • mach es nur selbst, wenn Du genau weißt, was Du tust.
  • allerwichtigste Voraussetzung ist eine Sicherung der Datenbank
  • Du hast Zugriff auf das phpMyAdmin Tool des Providers, um die Datenbank zu verwalten (hier gilt ebenfalls, dass Du das Tool kennen solltest)

Es gibt zwar einige Plugins, die Dich dabei unterstützen, diese Änderungen aus dem WordPress heraus zu machen, aber es kommt immer wieder zu Problemen und dann ist guter Rat teuer oder nicht erreichbar.

Fazit

Wie so oft vereinfacht die Erfahrung die Sache. Aber irgendwann übersieht man doch mal etwas. Dann ist die Sicherung Dein Retter und Du kannst Dir jemanden holen, mit dem Du das in Ruhe erledigst. Größtenteils kommt man im Gespräch sogar schon selbst darauf, was falsch gelaufen ist. Die kleinen Helferlein werde ich in einem späteren Artikel vorstellen.

Wie sind Deine Erfahrungen bei Umzügen? Lief es einfach durch oder kam es zu Problemen. Was waren Deine Stolpersteine?

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